[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]
Produktion: Toho Pictures
Ära: Heisei
Regie: Takao Okawara
Drehbuch: Wataru Mimura
Musik: Akira Ifukube
Seinem Titel zum Trotz schließt dieser Film nicht an King Kong gegen Godzilla bzw., wie der Alternativtitel lautet, Godzilla gegen MechaGodzilla aus dem Jahr 1974 an. Wir haben es diesmal nämlich mit einem anderen MechaGodzilla zu tun. Aber besser ist es, von vorne anzufangen.
Wir erinnern uns: Im Vorvorgängerfilm Godzilla – Duell der Megasaurier erleichtert Godzilla seine alte Nemesis, King Ghidorah, um ihren mittleren Kopf. Aber Zeitreisende aus der Zukunft versehen Ghidorah mit einem mechanischen Kopf, und Mecha King Ghidorah geht prompt wieder auf Godzilla los, nur um erneut besiegt zu werden. Mecha King Ghidorahs Überreste landen im Meer.
Hier setzt unser Film ein, der im Jahr 1992 spielt. Die Vereinten Nationen haben eine Anti-Godzilla-Behörde eingerichtet, das United Nations Godzilla Countermeasures Centre. Das UNGCC baut eine militärische Abteilung auf, die G-Force, um Godzilla bei seinem nächsten Angriff Paroli bieten zu können. Mecha King Ghidorahs mechanischer Kopf wird aus dem Meer geborgen und seine Technik zur Konstruktion von Superwaffen verwendet.
Das UNGCC bastelt zunächst ein Fluggerät, das gegen Godzilla zum Einsatz kommen soll, den Garuda. Bald darauf hat man aber eine bessere Idee und baut MechaGodzilla, ein Roboter-Double Godzillas in Lebensgröße. Garuda wird deshalb vom UNGCC für obsolet gehalten. Sehr zum Kummer des G-Force-Offiziers Kazuma, der als Pilot für Garuda vorgesehen war. Kazuma (so wird ganz ernsthaft erklärt) ist ein großer Fan von Flugsauriern und entsprechend enttäuscht, dass seine fliegende Kampfmaschine nicht mehr zum Einsatz kommen soll.
Unterdessen finden Professor Omai und seine Assistentin Azusa auf einer Insel im Beringmeer ein riesenhaftes Ei. Als sie ihren Fund abtransportieren wollen, werden sie von Rodan attackiert, der das Ei bebrütet hat. Nahezu zeitgleich taucht Godzilla auf, der sich Rodan in den Weg stellt. Während des Kampfes verschwinden Omai und Azusa mit dem Ei (das natürlich ein Godzilla-Ei ist) und bringen es nach Kyoto. Dank dieser Episode wissen wir, dass Godzilla wie ein gigantischer Kuckuck sein Ei in Rodans Nest gelegt hat, damit dieser es für ihn ausbrütet. Der leicht verwirrte Rodan hält das Ei offenbar für sein eigenes und ist entsprechend sauer, dass es weg ist.
Nach der Konfrontation mit Godzilla ist Rodan reichlich lädiert. Aber da die UdSSR die Insel als Endlager für Atommüll benutzt, wird Rodan durch die nukleare Verseuchung in Fire Rodan verwandelt, der wie Godzilla über einen Hitzestrahl verfügt.
Das Ei befindet sich nun also in Kyoto. Noch wird es für Rodans Ei gehalten, weshalb der Flugsaurierfan Kazuma sofort in Professor Omais Labor eilt. Dort bewundert er nicht nur das Ei, sondern verguckt sich auch in Azusa. Zur Überraschung aller schlüpft ein Godzilla-Baby aus dem Ei, das sich auf Azusa prägt, diese also für seine Mutter hält.
Dumm nur, dass Godzilla seinen Sprössling auf telepathischem Weg orten kann und unverzüglich in Kyoto auftaucht. Die G-Force stellt sich ihm mit MechaGodzilla in den Weg, kann ihn jedoch nicht aufhalten. Baby wird in einen Bunker gebracht, um ihn von Godzilla abzuschirmen. Anscheinend verfügt man in Kyoto über telepathiegeschützte Bunker. Als Godzilla seinen Nachwuchs nicht findet, zieht er frustriert ab (natürlich nicht, ohne vorher ein paar Wolkenkratzer zerlegt zu haben). Für Kazuma hat die Episode unangenehme Konsequenzen. Vor lauter Verliebtheit war er nicht zur Stelle, als die G-Force alarmiert wurde. Er wird zum Parkplatzwächter degradiert. Was auch sonst?
Baby wird nun von allen Seiten geröntgt und geschallt, um dem UNGCC Hinweise zur Godzilla-Physiologie zu geben. Dabei stellt sich heraus, dass Godzillas in der Hüftgegend über ein zweites Gehirn verfügen, das ihren Bewegungsapparat koordiniert. MechaGodzilla wird mit einer neuen Waffe ausgestattet, dem G-Crusher, der Godzillas zweites Hirn lähmen soll. Nun soll Baby als Köder verwendet werden, um Godzilla erneut anzulocken.
Die G-Force zwangsrekrutiert Miki Saegusa, die Telepathin, die mit Godzilla kommunizieren kann. Miki soll der Besatzung MechaGodzillas helfen, Godzillas zweites Hirn präzise zu lokalisieren, um den G-Crusher zielsicher einsetzen zu können. Sie ist entsetzt über den hinterhältigen Plan, erklärt sich aber notgedrungen zur Mitarbeit bereit. Schließlich gilt es zu verhindern, dass Godzilla weitere Großstädte in den Boden stampft.
Unabsichtlich sorgt Miki jedoch für das Misslingen des Plans. Sie betreut nämlich eine Gruppe telepathisch begabter Kinder. Als sie die Kinder ein Lied für Baby anstimmen lässt, wird Rodan von dem telepathischen Gesang ebenfalls nach Kyoto gelockt. Die G-Force ist gezwungen, sich zunächst des Riesenflattermanns zu erwehren. Kazuma lässt seinen Parkplatz im Stich, eilt zu seinen früheren Vorgesetzten und unterbreitet ihnen eine geniale Idee (auf die vorher natürlich niemand gekommen ist): MechaGodzilla und Garuda kombiniert dürften in der Lage sein, Rodan zu besiegen. Damit hat Kazuma seine alte Position als Garuda-Pilot wieder.
MechaGodzilla nimmt Garuda huckepack, und mit vereinter Feuerkraft wird Rodan vom Himmel geschossen. Anschließend schaltet MechaGodzilla mit Hilfe des G-Crushers Godzilla aus. Da geschieht das unerwartete: Der tödlich verletzte Rodan wirft sich auf Godzilla, überträgt ihm den Rest seiner Lebensenergie und haucht seine Seele aus. Alles für Baby! Godzillas zweites Hirn regeneriert sich durch Rodans aufopferungsvolle Tat. Mit seinem atomaren Hitzestrahl verwandelt er MechaGodzilla in Schlacke.
Miki ist froh, dass Familie Godzilla nichts passiert ist. Telepathisch überzeugt sie Baby, Godzilla als seine Mutter zu akzeptieren. Azusa verabschiedet sich unter Tränen von Baby. Die beiden Monster verschwinden friedlich im Meer.
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