Montag, 10. Juni 2019

Godzilla, Mothra and King Ghidorah (2001)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Millennium
Regie: Shusuke Kaneko
Drehbuch: Keiichi Hasegawa, Shusuke Kaneko, Masahiro Yokotani
Musik: Ko Otani

Der Film spielt  in einem alternativen Zeitverlauf, in dem Godzilla nach seinem ersten Besuch in Tokio 50 Jahre lang nicht mehr aufgetaucht ist. Einzig die Ereignisse von Godzilla (1954) und Godzilla (1998) haben in dieser Kontinuität stattgefunden.

Admiral Tachibana von den Selbstverteidigungsstreitkräften fürchtet, dass nach Zillas Angriff auf New York auch Japan ein erneuter Monster-Überfall bevorstehen könnte. Als ein Atom-U-Boot der US Navy im Pazifik verschwindet, macht das japanische U-Boot Satsumo sich auf die Suche. Die Satsumo findet die zerstörten Reste des Atom-U-Boots. Kurz blitzen die fluoreszierenden Rückenplatten Godzillas in der Tiefsee auf.

Tachibanas Tochter Yuri arbeitet als Reporterin für den sensationslüsternen Mystery-Sender Digital Q. Mit einem Filmteam macht sie Aufnahmen am heiligen Berg Myoko. Ein plötzliches Erdbeben unterbricht die Dreharbeiten, und Yuri erblickt kurz einen exzentrisch wirkenden alten Mann, der das Team schweigend beobachtet.

Ganz in der Nähe bedrängt die örtliche Motorradgang einen Fernfahrer auf der Landstraße. Als die Gang in einen Tunnel einfährt, stürzt dieser zusammen. Der entsetzte Fernfahrer sieht einen Augenblick lang die gefletschten Zähne Baragons, der den Tunnel zum Einsturz gebracht hat.

In Kagoshima quält eine Gruppe besoffener Jugendlicher einen Hund. Als sie versuchen, das Tier in einem See zu ertränken, kentert ihr Boot. Aus dem Wasser des Sees erhebt sich die Larve Mothras. Wieder wird der Vorgang von dem schweigenden alten Mann beobachtet. (Der Hund ist natürlich wohlauf.)

Yuri lassen diese Ereignisse nicht los. Ihr nerdiger Kumpel Teruaki macht sie auf ein Buch des Professors Isayama aufmerksam, das von den drei heiligen Schutzmonstern Japans handelt: Baragon, Mothra und Ghidorah. Mit Teruaki und einem Kameramann bricht sie auf, um Isayama persönlich zu befragen. Yuri ist nicht überrascht, in ihm den exzentrischen alten Mann zu erkennen. Isayama fordert Yuri auf, den tausendjährigen Drachen Ghidorah aus seinem Schlaf im Fujiyama zu wecken. Nur er sei Godzilla gewachsen. Isayama offenbart Yuri auch, warum Godzilla auf Japan fixiert ist: Er wird angetrieben von den ruhelosen Seelen all derer, die durch die japanischen Massenverbrechen des Zweiten Weltkriegs ums Leben gekommen sind.

Auf der Insel Magonote (in der Nähe von Odo, wo Godzilla beim ersten Mal an Land ging) befindet sich eine Schulklasse auf Abschlussfahrt. Godzilla stampft das Schullandheim mit einem einzigen Fußtritt in den Boden. Die einzige Überlebende berichtet, dass Godzilla Japan betreten hat.

An den bewaldeten Hängen des Fuji findet Yuri einen mysteriösen Stein. Der Stein, lernt Yuri, enthält die gespeicherte Lebensenergie vergangener Generationen. Yuri und Teruaki sprechen bei Yuris Vater, dem Admiral, im Verteidigungsministerium vor. Sie erzählen von den drei behütenden Monstern, die ihrer Auffassung nach nichts mit dem japanischen Nationalismus zu schaffen haben, sondern dazu da sind, die Berge, Wälder und Seen Japans zu schützen. Der Admiral hält die Geschichte für ein Märchen. Als Überlebender der Katastrophe von 1954 zweifelt er daran, dass irgendetwas Godzilla aufhalten könnte.

Der König der Monster zerstört unterdessen die Hafenstadt Yaizu. In der als Ausflugsziel beliebten Hakone-Region trifft er auf Baragon. Auf sich gestellt hat der kleinere Baragon wenig Chancen. Dennoch stürzt er sich tapfer auf Godzilla, der ihn erst mit seinem Schwanz verprügelt und dann mit seinem Hitzestrahl röstet.

Das Militär startet einen nächtlichen Luftangriff auf Godzilla. Natürlich vergeblich. Godzilla holt die Flugzeuge spielend vom Himmel. Zum Glück entpuppt sich Mothra in der gleichen Nacht aus ihrem Kokon, und Ghidorah erwacht in seiner Berghöhle. (Ghidorah wird übrigens letztlich nicht von Yuri geweckt, sondern von einem ungeschickten Selbstmörder, der sich an einem Baum zu erhängen versucht und die Decke von Ghidorahs Höhle zum Einsturz bringt.)

In Yokohama kommt es zum epischen Zusammentreffen zwischen Godzilla, Mothra und Ghidorah. Godzilla knockt zunächst Ghidorah aus und verbrennt dann Mothra mit seinem Hitzestrahl. Im Sterben verstreut Mothra ihren magischen Staub, der Ghidorah neue Kräfte verleiht. Dem tausendjährigen Drachen gelingt es, Godzilla in die Bucht von Yokohama zu schleudern. Unter Wasser setzt der Kampf sich fort.

Die Marine versucht mit U-Booten einzugreifen, verletzt jedoch versehentlich Ghidorah. Yuri und Teruaki, die die Ereignisse von der Yokohama Bay Bridge aus filmen, stürzen ins Wasser, als die Brücke in der Schlacht beschädigt wird. Dabei fällt Yuri der Stein vom Fujiyama aus der Tasche, der Ghidorah ein zweites Mal zu revitalisieren vermag. Der Drache greift Godzilla erneut an und blendet ihn, bevor er endgültig dem Hitzestrahl erliegt.

Yuri und Teruaki können ans Ufer schwimmen. Admiral Tachibana unternimmt einen verzweifelten Solo-Angriff: Er steuert die Satsumo direkt in Godzillas Maul und wird mitsamt des U-Boots verschluckt. Die Satsumo kann einen raketengetriebenen Bohrer abfeuern, der Godzilla die Eingeweide zerfetzt.

Tachibana taucht wohlbehalten wieder auf. In der Redaktion von Digital Q ist der Jubel groß, dass Yuri überlebt hat. Einer der Mitarbeiter weiß eine seltsame Geschichte zu erzählen: Professor Isayama war bei Godzillas erstem Auftauchen schon über 70 Jahre alt und hat die Zerstörung Tokios nicht überlebt.

Godzillas zerfetzte Überreste liegen am Grund der Bucht, doch sein Herz schlägt immer noch.

(Übrigens heißt es oft, in diesem Film kämen die Shobijin/Cosmos/Elias, die Feenbegleiterinnen Mothras, nicht vor. Es gibt jedoch eine Anspielung auf sie: Als die entpuppte Mothra sich zum ersten Mal in den Himmel aufschwingt, wird sie von zwei faszinierten jungen Frauen beobachtet.)

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Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.