Alle sieben Bände sind veröffentlicht, das dritte Spin-off ist rausgehauen, nun stehen uns nur noch zwei mediokre Filme ins Haus. Dumbledores Coming-out ist auch schon eine Weile her, und so ist die allgemeine Aufregung abgeflaut. Zeit für mich, so dachte ich, mal einen historiografisch motivierten Blick in eine der zahlreichen phantastischen Internatsromanserien der letzten Jahre zu werfen. Zunächst lernte ich, dass im Kielwasser von Joanne K. Rowlings Harry Potter unter anderem Angie Sages Septimus Heap, Peter Freunds Laura Leander, Georgia Byngs Molly Moon und Jenny Nimmos Charlie Bone ihre schattenhafte Existenz fristen ...
... und entschied mich spontan für letzteres. Die Titelillustration stammt anscheinend aus der selben Hand wie die der deutschen HP-Ausgabe. Wenn schon Potter-Klon, dann richtig, dachte ich mir. Charlie Bone heißt im Original Children of the Red King und umfasst bislang sieben Bände.
Ich schlug den ersten Band Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder auf, freute mich ein wenig über den schön mythisch-atmosphärischen Einstieg, las 200 Seiten und dachte währenddessen, dass das ja eigentlich eine ganz nette, auch eine HP-vergleichsweise eigenständige und eingängige Lektüre ist. Tja, und dann war Schluss. Charlie kam zum ersten Schultag in sein Internat, lernte einige MitschülerInnen (darunter die obligatorischen Piesacker) sowie exzentrische Lehrkräfte kennen, und ich hatte keinen Bock mehr.
Ich stellte fest, dass mich diese Schulquerelen einfach nicht interessierten, und ich folgerichtig nicht die geringste Lust hatte, weiterzulesen. Ach ja. Manche Dinge funktionieren anscheinend nur einmal. Also Schluss damit.
Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder (352 Seiten) von Jenny Nimmo ist 2003 bei Ravensburger erschienen. Die Übersetzung stammt von Cornelia Hohlfelder-von der Tann.
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