Die Vampire ist, anders als vom Verlag angegeben, kein Roman, sondern eine Omnibus-Ausgabe der drei bisher erschienen Anno-Dracula-Romane:
- Anno Dracula (1992)
- The Bloody Red Baron (1995)
- Dracula Cha Cha Cha (in den USA als Judgment of Tears erschienen) (1998)
Der in der Omnibus-Ausgabe erstmals auf Deutsch erhältliche dritte Roman hat dementsprechend mit Frank Böhmert einen anderen Übersetzer. Von geringen, nicht weiter störenden terminologischen Unterschieden einmal abgesehen, fügt seine Arbeit sich gut ins Bild ein. Da gibt’s wirklich nix zu meckern.
Auf den Inhalt der Romane muss ich mich wohl nicht mehr eigens eingehen. Wer Newmans Trickkiste noch nicht kennt, möge sich überraschen lassen! Ansonsten bin ich ja bereits einige Gedanken dazu losgeworden, siehe oben.
Das Cover der neuen Ausgabe ist dagegen ziemlich abstoßend, was vor allem der traurigen Tatsache geschuldet ist, dass der Newman-Omnibus auf der Zwergetrolleorkselfen-Welle vermarktet wird. Nehmen wir’s als ästhetisch fragwürdige Erinnerung daran, dass Literatur unter kapitalistischen Bedingungen produziert und veröffentlicht wird.
Die Vampire von Kim Newman (1280 Seiten) ist 2009 bei Heyne erschienen. Die Übersetzungen sind von Thomas Mohr (Band 1 & 2) und Frank Böhmert (Band 3).
4 Kommentare:
Hey! Einem Newman-Fan muss ich einfach High Fife geben.
Kleine Korrektur: Nur »Anno Dracula« erschien 1994 bei Haffmans als edle gebunde Ausgabe. »Der Rote Baron« kam dann 1999 schon als Haffmans Taschenbuch No. 114 heraus (mit einem der wenigen schlechten Umschlagbilder aus dem Atelier von Nikolaus Heidelbach).
Ha, danke für den Hinweis. Ich weiß gar nicht mehr, wo ich das mit dem Roten Baron als HC her hatte – schlechte Recherche. Jedenfalls erklärt das, warum ich nie eine gebundene Ausgabe in der Hand hatte. Das Cover vom Roten Baron fand ich übrigens auch eher nichtssagend, ganz im Gegensatz zu dem von Anno Dracula, welches in seiner Trash-Ästhetik so leicht wohl nicht zu übertreffen ist.
Mit VerlauB: ›Trash-Ästhetik‹ trifft nicht ganz ins Schwarze, was das Umschlagsbild für »Anno Dracula« angeht.Das Wappengemälde von Stephen Player finde ich (zusammen mit der Typo) sogar sooo schöööön, dass ich es in meinen Blogeintrag über vorbildliche Covergestaltung aufgenommen habe.
http://molochronik.antville.org/stories/1399719/
Die "Trash-Ästhetik" war gar nicht abwertend gemeint, sondern durchaus bewundernd. Ich finde, dass das Cover perfekt zum Roman passt...
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