Mittwoch, 12. Juni 2019

Mothra bedroht die Welt (1961)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Showa
Regie: Ishiro Honda
Drehbuch: Shinichi Sekizawa
Musik: Yuji Koseki

Ein japanisches Schiff gerät in einen Taifun und strandet vor Infant Island. Nur vier Seeleute können sich an Land retten. Zurück in Japan werden die Schiffbrüchigen medizinisch untersucht. Sie sollten hoch verstrahlt sein, denn die Supermacht Rolisica hat auf der Insel einen Atomtest durchführen lassen. Die vier sind aber kerngesund  und erklären, die Einheimischen der Insel hätten ihnen einen roten Saft zu trinken gegeben, der sie vor der Strahlung geschützt habe.

Der Reporter Schnappschildkröte und die Photographin Michi Hanamura, die für Nitto arbeiten, wittern eine Sensation, denn bislang gilt Infant Island als unbewohnt. Prompt gibt dann auch der rolisicanische Botschafter eine Pressekonferenz, in der er bestreitet, dass es Menschen auf der Insel gebe. Schnappschildkröte und Hanamura interviewen den Ethnologen Shinichi Chujo, der der Überzeugung ist, die pazifischen Inseln seien der Überrest von Atlantis. (Chujo lehnt es ab, photographiert zu werden, weshalb er meist ein Buch oder eine Zeitung vor sein Gesicht hält. Er sagt, das Klicken von Kameras erinnere ihn an das Geräusch einer Guillotine.)

Nun soll eine gemeinsame japanisch-rolisicanische Expedition herausfinden, ob Infant Island tatsächlich bewohnt ist. Mit dabei sind Chujo, der Radiologe Dr. Harada und der rolisicanische Geschäftemacher Clark Nelson. Letzterer hat keine wissenschaftlichen Credentials, macht sich aber als Geldgeber unverzichtbar. Schnappschildkröte schleicht sich als blinder Passagier auf das Expeditionsschiff. Als er in Nelsons Kabine herumschnüffelt, findet er ein Pergament mit einer Karte von Infant Island. Schnappschildkröte schöpft Verdacht, dass Nelson seine eigenen Gründe hat, die Insel zu besuchen.

Auf Infant Island finden die Reisenden eine blühende tropische Pflanzenwelt. Chujo, der sich vom Rest der Expedition entfernt hat, entdeckt bald auch Spuren einer alten Zivilisation. Als er von einer blutsaugenden Schlingpflanze attackiert wird, retten ihn die Shobijin, das Feenzwillingspaar der Insel.

Die anderen Expeditionsteilnehmer glauben, Chujo habe eine Halluzination gehabt. Doch die Shobijin zeigen sich erneut, diesmal vor der ganzen Expedition. Sie fordern die Eindringlinge auf, Infant Island zu verlassen und nicht wiederzukommen. Als Nelson die Feen zu entführen versucht, wird die Expedition von der Inselbevölkerung umzingelt. Widerstrebend lässt Nelson die Shobijin frei.

Die Expeditionsteilnehmer beschließen,  die Existenz der Shobijin für sich zu behalten, um sie nicht zu gefährden. Unter großer öffentlicher Anteilnahme kehrt die Expedition nach Japan zurück. Nelson begibt sich mit seinen Rolisicanern heimlich erneut auf die Insel, begeht ein Massaker an den Einheimischen und nimmt die Shobijin mit.

In Tokio lässt Nelson die Shobijin in einer Bühnenshow auftreten. Chujo, Schnappschildkröte und Hanamura starten eine Medienkampagne gegen diesen Akt der Sklaverei. Als es ihnen gelingt, kurz zu den Feen vorzudringen, erzählen diese, dass Mothra kommen und sie retten werde. Sie bedauerten das Leid, das dadurch über Tokio komme, könnten aber nichts dagegen tun.

Auf Infant Island schlüpft Mothras Larve und beginnt auf geradem Weg nach Japan zu schwimmen. Unterwegs versenkt sie ein Passagierschiff. Nachdem Schnappschildkröte die vier Bewacher der Shobijin im Alleingang (nur mit einer zusammengerollten Zeitung bewaffnet!) ausschaltet, können Chujo und er noch einmal mit den Shobijin sprechen. Sie bemerken, dass die Feen auf telepathischem Weg mit Mothra in Verbindung stehen.

Mothra erreicht Japan und zerstört zum Einstand einen Staudamm. Die Polizei, die Nelson auf Druck der rolisicanischen Botschaft bislang hat gewähren lassen, will den Unternehmer endlich zwingen, die Shobijin freizulassen. Aber Nelson ist flüchtig und hat die Feen mitgenommen. Mit einem rolisicanischen Diplomatenpass kehrt er in sein Heimatland zurück. Chujo, Schnappschildkröte und Hanamura folgen ihm.

Die Selbstverteidigungsstreitkräfte haben Mothra unterdessen mit Napalm, Panzern, Marschflugkörpern und anderen schweren Gerät angegriffen, ohne sie aufhalten zu können.  Die Riesenlarve schlägt eine Schneise der Verwüstung quer durch Tokio. Ihr Ziel ist der Tokyo Tower, unter dessen Trümmern sie sich verpuppt.

In Rolisica merkt Nelson, dass die öffentliche Meinung gegen ihn ist. Zu groß ist die Angst, dass es der Metropole New Kirk City wie Tokio ergehen wird. Die rolisicanische Regierung schwenkt um und erlässt einen Haftbefehl gegen Nelson, der sich eine Schießerei mit Polizisten liefert und umgenietet wird.

Mothra schlüpft und fliegt nach New Kirk City, wo sie ordentlich Wind macht – so viel, dass die Straßenkreuzer durch die Luft wirbeln. New Kirk City macht seinem Namen übrigens alle Ehre, denn für eine westliche Großstadt scheint es dort außergewöhnlich viele Kirchen zu geben. (Vielleicht stellt man sich das in Japan so vor, ähnlich wie hierzulande Leute glauben, in Japan gebe es an jeder Ecke einen Zen-Garten.)

Chujo, Schnappschildkröte und Hanamura, die ebenfalls in der Metropole eingetroffen sind, haben eine Idee: Sie lassen die Kirchenglocken der Stadt auf eine Weise läuten, die an den telepathischen Gesang der Shobijin erinnert. Besänftigt landet Mothra auf dem Rollfeld eines Flughafens, nimmt die Shobijin auf und fliegt in Richtung Infant Island.

Dienstag, 11. Juni 2019

Godzilla – Duell der Megasaurier (1991)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Heisei
Regie: Kazuki Omori
Drehbuch: Kazuki Omori
Musik: Akira Ifukube

Es ist das Jahr 1992.

Der Journalist Kenichiro Terasawa, der für das parawissenschaftliche Super Mystery Magazine tätig ist, interviewt japanische Veteranen des Zweiten Weltkriegs, die 1944 auf der Südseeinsel Lagos stationiert waren. Sie erzählen eine ungewöhnliche Geschichte: Eingekreist von der US Navy, seien sie von einem Dinosaurier vor der gegnerischen Übermacht gerettet worden. Major Shindo, der Kommandant von Lagos, ist nach dem Krieg durch einen Dino-Themenpark reich geworden und hat eine Art nationalistischen Kult gegründet, demzufolge Japan auch in Zukunft von Dinosauriern gerettet werde. Shindos frühere Untergebene, nüchterner als ihr Chef, sind eher der Meinung, der Saurier von 1944 habe in erster Linie sein Revier verteidigen wollen.

Terasawa stellt eine wagemutige These auf: Der Dinosaurier sei nach dem Krieg durch die Atomtests im Bikini-Atoll einer massiven Strahlendosis ausgesetzt worden und habe sich in Godzilla verwandelt. Als er Shindo mit seiner Idee konfrontiert, stellt dieser sich unwissend und lacht Terasawa aus.

Als ein geheimnisvolles Flugobjekt über Japan auftaucht, glaubt die Regierung zunächst an ein UFO. Aber als der Apparat zu Füßen des Fuji landet, treten daraus keine Aliens hervor, sondern drei Menschen, die sich als Zeitreisende aus dem 23. Jahrhundert vorstellen. Ihre Anführerin ist die Japanerin Emi Kano, begleitet von den beiden Westlern Wilson und Grenchiko. Sie bezeichnen sich als Abgesandte der Earth Union und verlangen den Premierminister zu sprechen.

Die Zeitreisenden erringen schnell das Vertrauen der Regierung. (Die Tatsache, dass die Zeitmaschine bei ihrer Landung grundlos zwei Hubschrauber der Luftwaffe abschoss, hätte ihr durchaus etwas zu denken geben können.) Sie erklären, dass ein Angriff Godzillas kurz bevorstehe. Dabei werde Godzilla mehrere Atomkraftwerke zerstören und Japan vernichten.

Um Japan zu retten, sei es notwendig, ins Jahr 1944 zu reisen und den Dinosaurier von Lagos Island zu entfernen, bevor er radioaktiver Strahlung ausgesetzt wird. Die Zeitreisenden beglaubigen sich, indem sie ein Buch Terasawas über die Ereignisse von 1944 vorlegen, das 1992 noch nicht geschrieben ist. Sie verlangen, dass Terasawa, die Telepathin Miki Saegusa und der Paläontologe Professor Mazaki an der Expedition in die Vergangenheit teilnehmen. Von den Zeitreisenden sind Kano und der Androide M-11 dabei. Sie verwenden ein Zeitshuttle, das von der größeren Zeitmaschine abgekoppelt wird.

Angekommen auf Lagos Island bzw. im Jahr 1944, wird die Expedition Zeuge des heftigen Beschusses der US Navy. Die japanischen Truppen haben sich notdürftig in Höhlen verbarrikadiert. Major Shindo hält eine nationalistische Rede, um die Soldaten zu einem letzten, aussichtslosen Angriff auf die amerikanische Übermacht zu motivieren.

Am nächsten Tag beginnt die Schlacht. Erwartungsgemäß sieht es für die Japaner nicht gut aus. Mitten ins Getümmel platzt der Dinosaurier, ein großer Theropode, und schlägt die GIs in die Flucht. Als er von einem an der Küste liegenden Kreuzer unter Feuer genommen wird, empfängt er schwere Wunden. Er zieht sich ins Inselinnere zurück, hat aber die US-Landungstruppe komplett niedergemacht. Der Kreuzer dampft eingeschüchtert davon.

Mittels der futuristischen Technik der Zeitreisenden teleportiert M-11 den verletzten Dino in die Beringsee. Kurz vor dem Start des Zeitshuttles setzt Kano heimlich drei winzige, biotechnisch designte Drachen, die Dorats, auf der Insel aus.

Zurück in der Gegenwart müssen Terasawa, Mazaki und Miki Saegusa feststellen, dass Godzilla zwar nicht aufgetaucht ist, aber dafür die Hafenstadt Fukuoka von einem anderen Riesenmonster terrorisiert wird: King Ghidorah. Miki erkennt, dass die Dorats an Stelle des Dinosauriers dem Atomtest ausgesetzt wurden und zu dem dreiköpfigen Riesendrachen Ghidorah verschmolzen sind.

Kano bekommt Gewissensbisse und weiht Terasawa in die wahren Absichten der Earth Union ein (eigentlicher Name: Equal Environment Earth Union). Im 22. Jahrhundert wird Japan zur einzigen Supermacht heranwachsen. Das will die Earth Union mit Hilfe von King Ghidorah verhindern.

Shindo tritt an die Regierung heran und eröffnet, dass er heimlich und auf eigene Kosten ein Atom-U-Boot hat bauen lassen, das mit Nuklearwaffen ausgestattet ist. Er plant, den Dinosaurier zu finden und mit seinem U-Boot zu beschießen, damit er sich doch noch in Godzilla verwandelt. Kano offenbart, dass Shindos Konzern wesentlich für den künftigen Aufstieg Japans zur Supermacht verantwortlich sein wird.

Terasawa erkennt, wie verrückt die Pläne sowohl Shindos wie der Earth Union sind. Radioaktive Verseuchung gibt es an den verschiedensten Orten. Der Dinosaurier könnte auch im Beringmeer zum radioaktiven Monster heranwachsen. Er findet heraus, dass auf dem Grund der Beringsee ein verunglücktes Atom-U-Boot liegt, das munter vor sich hin strahlt. Und in der Tat stellt Miki fest, dass sie immer noch telepathische Signale von Godzilla empfängt. Bald spürt sie auch, dass Godzilla auf dem Weg nach Japan ist.

Terasawa und Kano fahren mit dem Auto zu Shindo, um ihn davon abzuhalten, mit seinen Nuklearwaffen womöglich einen zweiten Godzilla zu erschaffen. Unterwegs kommt es zu einer rasanten Verfolgungsjagd mit M-11. Der Androide bringt Kano gewaltsam zurück zu Wilson und Grenchiko. Shindo ist ohnehin nicht mehr aufzuhalten. Sein U-Boot kreuzt bereits vor Kamtschatka herum. Das heißt, einer kann ihn doch aufhalten: Godzilla zerstört Shindos U-Boot auf der Höhe von Ochotsk.

Emi Kano reprogrammiert M-11, damit er ihr hilft. Die japanische Luftwaffe versucht vergebens, King Ghidorah aufzuhalten. Miki Saegusa und Professor Mazaki sichten Godzilla im Meer. Sie stellen fest, dass Godzilla, der ja nunmehr durch moderne Nuklearwaffen geschaffen wurde und nicht durch ein Atombömbchen aus den Fünfzigern, viel größer ist.

Godzilla und King Ghidorah liefern sich einen erbitterten Kampf. Godzilla unterliegt um ein Haar, trennt dann aber Ghidorahs mittleren Kopf ab. Im Inneren der Zeitmaschine überwältigt M-11 Wilson und Grenchiko. Er verlässt die Maschine mit dem Zeitshuttle und teleportiert sie mitten auf Godzillas und Ghidorahs Schlachtfeld. Die Zeitmaschine mit den beiden Schurken darin wird von Godzillas Hitzestrahl pulverisiert. King Ghidorah wird von Godzilla vernichtet. Sein Kadaver fällt über eine Steilküste ins Meer.

Godzilla zeigt nach seinem Sieg keine Lust, einfach wieder abzuziehen. Stattdessen geht er auf die Stadt Sapporo los. Aber Terasawa hat einen Plan (wenn man es so nennen will): Kano und M-11 reisen mit dem Zeitshuttle in die Zukunft, päppeln Ghidorah wieder auf und bringen ihn zurück ins Jahr 1992, damit er Godzilla besiegt.

Godzilla ist am Stadtrand von Tokio angelangt. Die Metropole wird evakuiert, doch Shindo weigert sich zu gehen. Er stirbt, als Godzilla seinen Büroturm zum Einsturz bringt. Godzilla ist schon im Stadtzentrum, da erscheint Ghidorah am Himmel – als Mecha King Ghidorah zum Cyborg ausgebaut und von Emi Kano gesteuert. Mecha King Ghidorah wird von Godzillas Hitzestrahlen arg gebeutelt, kann ihn jedoch mit Stromstößen immobilisieren und mittels einer ausfahrbaren Greifklaue aufs Meer hinaustragen. Ein letzter Hitzestrahl erledigt Ghidorah, und Kano lässt ihn mit Godzilla ins Meer stürzen.

Kano vertraut Terasawa an, dass sie seine ferne Nachfahrin ist, bevor sie in die Zukunft zurückkehrt. Am Meeresgrund öffnet Godzilla die Augen und schwimmt davon, die Überreste Mecha King Ghidorahs hinter sich lassend.

Montag, 10. Juni 2019

Die Rückkehr des King Kong (1962)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Showa
Regie: Ishiro Honda
Drehbuch: Shinichi Sekizawa
Musik: Ifukube Akira

Der Pharmakonzern Pacific Pharmaceuticals interessiert sich für eine Insel in der Südsee, auf der rote Beeren mit betäubender Wirkung wachsen: Pharaoh Island. Gerüchten zufolge verehren die Einheimischen ein Riesenmonster als Gott. Tako, der Werbechef von Pacific Pharmaceuticals, setzt sich in den Kopf, das Monster aus Publicity-Gründen nach Japan bringen zu lassen. Er schickt seine Mitarbeiter Osamu und Kinsaburo auf die Insel, die sich die Sache ansehen sollen.

Nach Kolonialherrenart in Khaki und Tropenhelme gekleidet, beginnen Osamu und Kinsaburo, Zigaretten und Transistorradios an die Inselbevölkerung zu verteilen. Durch ein Gewitter von der Monstersuche abgehalten, verbringen die beiden die Nacht im Dorf der Einheimischen. Als ein riesiger Oktopus das Dorf überfällt, erscheint der Inselgott Kong und treibt den Oktopus zurück ins Meer.

Hoch im Norden, in der Beringsee, ist zur gleichen Zeit das U-Boot Seahawk der US Navy unterwegs. Die Besatzung entdeckt einen Eisberg, von dem radioaktive Strahlung ausgeht. Im Eisberg steckt Godzilla, der seit den Ereignissen am Ende von Godzilla kehrt zurück eingefroren ist. Unglücklicherweise kollidiert die Seahawk mit dem Eisberg, Godzilla kommt frei und versenkt das Schiff. Der Vollständigkeit halber zerstört er anschließend eine in der Nähe gelegene sowjetische Militärbasis. Nach getaner Arbeit macht er sich auf den Weg nach Japan.

Kong betrinkt sich nach dem Sieg über den Oktopus mit dem Saft der roten Beeren und fällt in einen tiefen Schlaf. Osamu und Kinsaburo lassen ein riesiges Floß bauen und Kong Richtung Japan schleppen. Das Floß statten sie mit Dynamitladungen aus, für den Fall, dass Kong in einem ungünstigen Moment aufwacht. Ein Zerstörer der japanischen Marine warnt den Monstertransport, dass Pacific Pharmaceuticals für alle Schäden, die Kong anrichtet, verantwortlich gemacht werde.

Osamus Schwester Fumiko ist mit dem Zug nach Hokkaido unterwegs,  als Godzilla in der Nähe an Land geht. Der Zug kann gerade noch evakuiert werden, bevor Godzilla ihn in seine Einzelteile zerlegt. Fumiko wird von ihrem Freund Kazuo mit dem Auto abgeholt und zurück nach Tokio gebracht.

Noch auf dem Floß erwacht der verkaterte Kong. Gegen den Willen ihres Chefs Tako zünden Osamu und Kinsaburo die Sprengsätze. Das Dynamit kann Kong jedoch nichts anhaben. Der Riesenaffe geht an Land und zertrampelt missmutig ein paar Dörfer, bevor er auf Godzilla trifft. Beim ersten Zusammenprall der Giganten geht es nicht gut aus für Kong. Godzilla verbrennt ihm mit seinem Hitzestrahl den Pelz. Kong flüchtet Richtung Tokio, mit Godzilla auf den Fersen.

Um Godzilla davon abzuhalten, Tokio ein zweites Mal zu zerstören, lässt sich das japanische Militär ein paar Tricks einfallen. Zunächst wird eine riesige Grube ausgehoben, in die Godzilla hineinfällt. Die Wände der Grube werden anschließend mit kontrollierten Explosionen zum Einsturz gebracht. Aber Godzilla wühlt sich in kürzester Zeit frei und setzt seinen Weg fort.

Als nächstes bekommt Godzilla einen gewaltigen Stromschlag versetzt, als er die Hochstromleitung am Stadtrand von Tokio erreicht. Das lässt den König der Monster dann doch zögern. Auch Kong trifft an der Hochstromleitung ein. Zum allgemeinen Entsetzen zeigt sich, dass Kong zusätzliche Kraft tanken kann, indem er seinem Körper Strom zuführt.

Fumiko und Kazuo versuchen Tokio zu verlassen, werden aber getrennt, als Kazuo es nicht schafft, an Bord eines überfüllten Zugs zu gelangen. Der Zug fährt mit Fumiko davon – und wie bereits bekannt, hat Fumiko außerordentliches Pech mit Zügen. Als Kong die Bahnstrecke erreicht, nimmt er Fumikos Waggon auf und schüttelt die junge Frau heraus. Anschließend klettert er in typischer King-Kong-Manier, Fumiko in der Pranke, auf das Dach des Parlamentsgebäudes.

Tako, der um jeden Preis verhindern will, dass Kong getötet wird, informiert die Selbstverteidigungsstreitkräfte, dass die roten Beeren von Pharaoh Island eine betäubende Wirkung auf den Riesenaffen ausüben. In Windeseile wird ein Gas mit dem Wirkstoff der Beeren hergestellt, das Kong begierig einatmet. Damit Kong auch wirklich zur Ruhe kommt, trommelt Osamu ihm PA-verstärkt Musik aus seiner Inselheimat vor. Tatsächlich taumelt Kong vom Parlamentsdach und sackt schlafend zusammen. Kazuo kann Fumiko unverletzt aus Kongs Faust bergen.

Osamu kommt auf die (gewiss sehr naheliegende) Idee, Kong an Heliumballons befestigt zum Gipfel des Fuji schweben zu lassen. Am Berghang wird der noch leicht benommene Kong von Godzilla erwartet. Kong, dem man so viel Listigkeit gar nicht zugetraut hätte, versteckt sich hinter dem Gipfelgrat und überrascht Godzilla von hinten. Dennoch erringt Godzilla bald die Oberhand. Er traktiert Kong mit Schwanzhieben und versucht, ihn unter Felsbrocken zu begraben. Zum Glück für Kong zieht ein Gewitter auf und setzt den Affen unter Strom. Von da an ist es ein ausgeglichener Kampf. In der Hitze des Gefechts reißen Godzilla und Kong eine Burg ein und lösen ein mittleres Erdbeben aus. Endlich gelingt es Kong, Godzilla ins Meer zu stürzen.

Nachdem Godzilla nicht wieder auftaucht, schwimmt Kong (sehr zu Takos Betrübnis) zurück nach Pharaoh Island. Die zurückgebliebenen Menschen fragen sich, ob Godzilla tot ist oder sie erneut heimsuchen wird.

Godzilla, Mothra and King Ghidorah (2001)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Millennium
Regie: Shusuke Kaneko
Drehbuch: Keiichi Hasegawa, Shusuke Kaneko, Masahiro Yokotani
Musik: Ko Otani

Der Film spielt  in einem alternativen Zeitverlauf, in dem Godzilla nach seinem ersten Besuch in Tokio 50 Jahre lang nicht mehr aufgetaucht ist. Einzig die Ereignisse von Godzilla (1954) und Godzilla (1998) haben in dieser Kontinuität stattgefunden.

Admiral Tachibana von den Selbstverteidigungsstreitkräften fürchtet, dass nach Zillas Angriff auf New York auch Japan ein erneuter Monster-Überfall bevorstehen könnte. Als ein Atom-U-Boot der US Navy im Pazifik verschwindet, macht das japanische U-Boot Satsumo sich auf die Suche. Die Satsumo findet die zerstörten Reste des Atom-U-Boots. Kurz blitzen die fluoreszierenden Rückenplatten Godzillas in der Tiefsee auf.

Tachibanas Tochter Yuri arbeitet als Reporterin für den sensationslüsternen Mystery-Sender Digital Q. Mit einem Filmteam macht sie Aufnahmen am heiligen Berg Myoko. Ein plötzliches Erdbeben unterbricht die Dreharbeiten, und Yuri erblickt kurz einen exzentrisch wirkenden alten Mann, der das Team schweigend beobachtet.

Ganz in der Nähe bedrängt die örtliche Motorradgang einen Fernfahrer auf der Landstraße. Als die Gang in einen Tunnel einfährt, stürzt dieser zusammen. Der entsetzte Fernfahrer sieht einen Augenblick lang die gefletschten Zähne Baragons, der den Tunnel zum Einsturz gebracht hat.

In Kagoshima quält eine Gruppe besoffener Jugendlicher einen Hund. Als sie versuchen, das Tier in einem See zu ertränken, kentert ihr Boot. Aus dem Wasser des Sees erhebt sich die Larve Mothras. Wieder wird der Vorgang von dem schweigenden alten Mann beobachtet. (Der Hund ist natürlich wohlauf.)

Yuri lassen diese Ereignisse nicht los. Ihr nerdiger Kumpel Teruaki macht sie auf ein Buch des Professors Isayama aufmerksam, das von den drei heiligen Schutzmonstern Japans handelt: Baragon, Mothra und Ghidorah. Mit Teruaki und einem Kameramann bricht sie auf, um Isayama persönlich zu befragen. Yuri ist nicht überrascht, in ihm den exzentrischen alten Mann zu erkennen. Isayama fordert Yuri auf, den tausendjährigen Drachen Ghidorah aus seinem Schlaf im Fujiyama zu wecken. Nur er sei Godzilla gewachsen. Isayama offenbart Yuri auch, warum Godzilla auf Japan fixiert ist: Er wird angetrieben von den ruhelosen Seelen all derer, die durch die japanischen Massenverbrechen des Zweiten Weltkriegs ums Leben gekommen sind.

Auf der Insel Magonote (in der Nähe von Odo, wo Godzilla beim ersten Mal an Land ging) befindet sich eine Schulklasse auf Abschlussfahrt. Godzilla stampft das Schullandheim mit einem einzigen Fußtritt in den Boden. Die einzige Überlebende berichtet, dass Godzilla Japan betreten hat.

An den bewaldeten Hängen des Fuji findet Yuri einen mysteriösen Stein. Der Stein, lernt Yuri, enthält die gespeicherte Lebensenergie vergangener Generationen. Yuri und Teruaki sprechen bei Yuris Vater, dem Admiral, im Verteidigungsministerium vor. Sie erzählen von den drei behütenden Monstern, die ihrer Auffassung nach nichts mit dem japanischen Nationalismus zu schaffen haben, sondern dazu da sind, die Berge, Wälder und Seen Japans zu schützen. Der Admiral hält die Geschichte für ein Märchen. Als Überlebender der Katastrophe von 1954 zweifelt er daran, dass irgendetwas Godzilla aufhalten könnte.

Der König der Monster zerstört unterdessen die Hafenstadt Yaizu. In der als Ausflugsziel beliebten Hakone-Region trifft er auf Baragon. Auf sich gestellt hat der kleinere Baragon wenig Chancen. Dennoch stürzt er sich tapfer auf Godzilla, der ihn erst mit seinem Schwanz verprügelt und dann mit seinem Hitzestrahl röstet.

Das Militär startet einen nächtlichen Luftangriff auf Godzilla. Natürlich vergeblich. Godzilla holt die Flugzeuge spielend vom Himmel. Zum Glück entpuppt sich Mothra in der gleichen Nacht aus ihrem Kokon, und Ghidorah erwacht in seiner Berghöhle. (Ghidorah wird übrigens letztlich nicht von Yuri geweckt, sondern von einem ungeschickten Selbstmörder, der sich an einem Baum zu erhängen versucht und die Decke von Ghidorahs Höhle zum Einsturz bringt.)

In Yokohama kommt es zum epischen Zusammentreffen zwischen Godzilla, Mothra und Ghidorah. Godzilla knockt zunächst Ghidorah aus und verbrennt dann Mothra mit seinem Hitzestrahl. Im Sterben verstreut Mothra ihren magischen Staub, der Ghidorah neue Kräfte verleiht. Dem tausendjährigen Drachen gelingt es, Godzilla in die Bucht von Yokohama zu schleudern. Unter Wasser setzt der Kampf sich fort.

Die Marine versucht mit U-Booten einzugreifen, verletzt jedoch versehentlich Ghidorah. Yuri und Teruaki, die die Ereignisse von der Yokohama Bay Bridge aus filmen, stürzen ins Wasser, als die Brücke in der Schlacht beschädigt wird. Dabei fällt Yuri der Stein vom Fujiyama aus der Tasche, der Ghidorah ein zweites Mal zu revitalisieren vermag. Der Drache greift Godzilla erneut an und blendet ihn, bevor er endgültig dem Hitzestrahl erliegt.

Yuri und Teruaki können ans Ufer schwimmen. Admiral Tachibana unternimmt einen verzweifelten Solo-Angriff: Er steuert die Satsumo direkt in Godzillas Maul und wird mitsamt des U-Boots verschluckt. Die Satsumo kann einen raketengetriebenen Bohrer abfeuern, der Godzilla die Eingeweide zerfetzt.

Tachibana taucht wohlbehalten wieder auf. In der Redaktion von Digital Q ist der Jubel groß, dass Yuri überlebt hat. Einer der Mitarbeiter weiß eine seltsame Geschichte zu erzählen: Professor Isayama war bei Godzillas erstem Auftauchen schon über 70 Jahre alt und hat die Zerstörung Tokios nicht überlebt.

Godzillas zerfetzte Überreste liegen am Grund der Bucht, doch sein Herz schlägt immer noch.

(Übrigens heißt es oft, in diesem Film kämen die Shobijin/Cosmos/Elias, die Feenbegleiterinnen Mothras, nicht vor. Es gibt jedoch eine Anspielung auf sie: Als die entpuppte Mothra sich zum ersten Mal in den Himmel aufschwingt, wird sie von zwei faszinierten jungen Frauen beobachtet.)

Sonntag, 9. Juni 2019

Godzilla kehrt zurück (1955)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Showa
Regie: Motoyoshi Oda
Drehbuch: Shigeaki Hidaka, Takeo Murata
Musik: Masaru Sato

Der Pilot Kobayashi, der für die japanische Fischereiflotte arbeitet, muss auf der unbewohnten Insel Iwato notlanden. Sein Kollege Tsukioka folgt ihm, um ihn zu evakuieren. Auf dem felsigen Eiland erblicken die Piloten Godzilla und Anguirus, die in einen heftigen Kampf verwickelt sind. Im Eifer des Gefechts stürzen die beiden Riesenmonster von einer Klippe ins Meer.

Tsukioka und Kobayashi kehren unverzüglich nach Japan zurück. In Osaka müssen sie vor einer Kommission aus Wissenschaft und Militär aussagen. Die Kommission erklärt, bei Anguirus handele es sich um einen überlebenden Ankylosaurus, der wie Godzilla durch Atombombentests geweckt worden sei. (Dabei übergeht sie die nicht unbeträchtliche Tatsache, dass Ankylosaurier normalerweise nicht sechzig Meter lang sind.) Der Godzilla ist offensichtlich ein anderer als der aus dem ersten Film, da dieser ja gestorben ist.

Professor Yamane, der zu der Kommission gehört, erklärt, es gebe keine Waffen, die Godzilla töten können, da Dr. Serizawa das Geheimnis des Oxygen Destroyers mit in den Tod genommen hat. Eine Idee hat Yamane trotzdem: Beim Angriff des letzten Godzilla auf Tokio ist ihm aufgefallen, dass der König der Monster aggressiv auf helles Licht reagiert. Yamane vermutet, dass Godzilla sich an das gleißende Licht der Atombomben erinnert, die ihn aufgestört haben.

Godzilla bewegt sich auf die Bucht von Osaka zu. Es gelingt der Luftwaffe zunächst, ihn durch das Abfeuern von Leuchtspurmunition von der Küste fernzuhalten. Über Osaka wird strikte Verdunkelung verhängt. Eine Gruppe von Häftlingen will jedoch die Finsternis zur Flucht nutzen. Sie überwältigt ihre Bewacher und stiehlt einen Gastankwagen. Bei der sich anschließenden Verfolgungsjagd rasen die Flüchtigen in ein Gebäude und lösen einen Großbrand aus.

Das Licht des Feuers lockt sowohl Godzilla wie Anguirus herbei, die sich mitten in der Stadt einen erneuten Kampf liefern. Godzilla vernichtet Anguirus mit seinem Hitzestrahl. Von Osaka ist am Ende nicht mehr viel übrig. Auch die historische Burganlage liegt in Trümmern.

Godzilla zieht ab und wird als nächstes vor Hokkaido gesichtet, wo er ein Schiff versenkt und spurlos verschwindet. Kobayashi unternimmt Erkundungsflüge und spürt Godzilla auf einer schnee- und eisbedeckten Insel auf. Er funkt die Luftwaffe herbei, wird aber von Godzillas Hitzestrahl getroffen und crasht in einen Berghang. Sein Ende bringt die Luftwaffe auf die Idee, eine Lawine auszulösen, die Godzilla unter sich begräbt.

Godzilla: Attack All Monsters (1969)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Showa
Regie: Ishiro Honda
Drehbuch: Shinichi Sekizawa
Musik: Kunio Miyauchi

Ichiro lebt als Schlüsselkind in der verpesteten Industriestadt Kawasaki. Da seine Eltern beide malochen müssen (Mutter Hotelangestellte, Vater Transportarbeiter), verbringt er viel Zeit mit einem Nachbarn, dem Spielzeugmacher Shinpei. Auf dem Schulweg wird Ichiro regelmäßig von Gabara angegriffen, einem fiesen größeren Kind.

In seinen Tagträumen versetzt sich Ichiro nach Monster Island,  wo die verschiedensten Kaijus sich mit endlosen Prügeleien vergnügen. So wird er Zeuge zahlreicher Monsterkämpfe, aus denen Godzilla stets als Sieger hervorgeht. Ichiro freundet sich mit Godzillas Adoptivsohn Minilla an und lernt, dass dieser das gleiche Problem hat wie er: Minilla wird ständig von einem Riesenmonster gequält, das genau wie Ichiros Schulwegsplage Gabara heißt.

In Kawasaki ist eine Großfahndung nach einem Bankräuber-Duo im Gange, das mit seiner Beute auf der Flucht ist. Dabei bedient die Polizei sich sehr kreativer Methoden: Sie schickt Beamte von Wohnungstür zu Wohnungstür und warnt die Leute, dass die Bankräuber ihre am Straßenrand geparkten Autos als Fluchtwagen benutzen könnten.

Die Bankräuber benutzen ein verlassenes Fabrikgebäude als Versteck. Beim Spielen findet Ichiro dort den Führerschein eines der Ganoven. Die beiden befürchten, Ichiro könnte mit seinem Fund zur Polizei gehen.

In Ichiros nächstem Tagtraum lernt Minilla mit Ichiros und Godzillas Hilfe, sich gegen Monster-Gabara zu wehren. Noch halb im Traum wird Ichiro von den Bankräubern in das Fabrikgebäude verschleppt.

Inspiriert von Minillas Erfolg, vermag Ichiro sich zu befreien. Der Bankräuber erwehrt er sich mit einem Feuerlöscher. Unterdessen findet Nachbar Shinpei (nach einem Schluck Reiswein in der Kneipe auf dem Heimweg) den Fluchtwagen des Duos. Der Wagen steht nämlich mit offenen Türen, laufendem Motor und vollgepackt mit Geldscheinbündeln vor der Fabrik. Vermutlich wollten die Bankräuber wirklich fluchtbereit sein – so fluchtbereit, dass schon die Benutzung des Autoschlüssels einen nicht zu duldenden Aufschub bedeutet hätte? Jedenfalls muss die Polizei, die Shinpei von einer Telefonzelle aus alarmiert, die beiden mit Löschschaum traktierten Ganoven nur noch abführen.

Von nun an hat Ichiro auch vor dem menschlichen Gabara keine Angst mehr.

Godzilla – Kampf der Sauriermutanten (1992)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Heisei
Regie: Takao Okawara
Drehbuch: Kazuki Omori
Musik: Akira Ifukube

Als ob die Erderwärmung und der steigende Meeresspiegel nicht genug wären, schlägt auch noch ein Meteorit im Pazifik ein. Der Einschlag weckt einen übellaunigen Godzilla aus seinem Tiefseeschlaf. Außerdem verursacht er einen Taifun, der Infant Island, die Heimatinsel Mothras vor der Küste Indonesiens, in Mitleidenschaft zieht.

Einige Monate später in Thailand: Der halbseidene Archäologe Takuya Fujito wird verhaftet, als er versucht, ein Götterbild aus einer Ruinenstätte zu stehlen. Im Knast erreicht ihn ein Angebot der japanischen Regierung. Die Anklage gegen ihn wird fallen gelassen, wenn er sich bereit erklärt, nach Infant Island zu reisen, um die Taifunschäden zu begutachten. Als Aufpasserin wird ihm seine Exfrau Masako Tezuka mitgegeben. Ebenfalls dabei ist Kenji Ando, ein Vertreter des Marutomo-Baukonzerns, der Infant Island für den Immobilienmarkt entwickeln will.

Auf Infant Island stellt sich heraus, dass große Teile der Insel entwaldet wurden (verantwortlich ist natürlich der Marutomo-Konzern). Der Taifun und die Bodenerosion haben das Ei Mothras freigelegt. Am Ei geben sich die elbischen Hüterinnen Mothras, die in diesem Film Cosmos genannt werden, zu erkennen.

Die Cosmos erzählen, vor 12.000 Jahren habe es auf der Erde schon einmal eine Zivilisation gegeben, die am Klima herumpfuschte. Die Erde habe daraufhin Battra hervorgebracht, Mothras dunkle Schwester. Battra habe die klimaschändende Zivilisation zerstört und sei ob ihres Zorns dann von Mothra in den Nordpazifik verbannt worden. Nun habe der Meteoriteneinschlag nicht nur Godzilla, sondern auch Battra geweckt.

Ando überredet Takuya und Masako, Mothras Ei per Schiff nach Japan zu bringen, wo es sicherer sei. Die Cosmos sind einverstanden und kommen auch mit. Auf Höhe der Philippinen stellt sich Godzilla dem Schiff in den Weg. Mothra schlüpft aus dem Ei, hat in ihrem Larvenzustand aber wenig Chancen gegen den König der Monster. Battra, ebenfalls als Larve, ist unterdessen damit beschäftigt, Nagoya zu zerstören. Als sie auf telepathischem Weg vom Kampf zwischen Godzilla und Mothra erfährt, lässt sie sofort von der japanischen Hafenstadt ab und attackiert Godzilla.

Die geschwächte Mothra nutzt die Gelegenheit, um zu verschwinden. Der Kampf zwischen Godzilla und Battra tobt so heftig, dass sich ein vulkanischer Spalt im Meeresboden auftut und die beiden Monster verschlingt.

Takuya, Masako und Ando legen eine Pause in Manila ein. Während das entfremdete Pärchen in  der Hotelbar trinkt, entführt Ando die Cosmos und bringt sie nach Tokio. Sein Konzern will die beiden Feen als Maskottchen missbrauchen. Im Marutomo-Hauptquartier wird ein Zimmer mit Miniaturmöbeln für sie eingerichtet. Als der Plan des Konzerns an die Öffentlichkeit durchsickert, breitet sich in Tokio Panik aus, denn es ist klar, dass Mothra versuchen wird, ihre elbischen Begleiterinnen zu retten. Ando überwirft sich mit seinem Chef, als ihm klar wird, dass diesem die bevorstehende Zerstörung der Stadt schnuppe ist. Bevor Ando die Cosmos befreien kann, muss er jedoch feststellen, dass sie ein weiteres Mal entführt wurden.

Diesmal ist Takuya der Übeltäter. Er will die Feen an einen reichen westlichen Sammler verkaufen. Eingesperrt in Takuyas Hotelzimmer stimmen die Cosmos ihr magisches Lied an, um Mothra herbei zu rufen. Zum Glück ist Masako mit der Telepathin Miki Saegusa befreundet, die die Feen orten kann. Masako und Miki konfrontieren Takuya im Hotel, das bereits von Mothra belagert wird. Masako stellt Takuya seine Tochter Midori vor. Da wird Takuya von seinem Gewissen besiegt. Die befreiten Cosmos bitten Mothra, von der Zerstörung Tokios Abstand zu nehmen. Mothra spinnt sich am Parlamentsgebäude in ihren Kokon ein.

Kaum ist eine Gefahr abgewendet, wird Japan von einem Ausbruch des Fuji alarmiert. Aus dem Krater des Vulkans steigt Godzilla empor. Anscheinend ist der König der Monster durch einen Magma-Schacht vom Meeresgrund bis zum Fuji spaziert. Was sonst würde Godzilla tun? Zeitgleich entpuppt sich Mothra und steigt in ihrer ganzen Pracht in den Himmel auf. Auch Battra erhebt sich aus der Philippinensee und wächst zur Imago heran.

In Yokohama treffen die drei Monster aufeinander. Mothra und Battra tun sich gegen Godzilla zusammen. (Recht haben sie. Von einem Meteoriten aus dem Mittagsschlaf aufgestört zu werden, ist nun wirklich kein Grund, Yokohama zu zertrümmern.) Gemeinsam tragen die beiden Riesenmotten den König der Monster auf die hohe See hinaus, wo Godzilla mit der schwer verwundeten Battra unter den Wellen versinkt.

Am Ende prophezeien die Cosmos, der Erde stehe im Jahr 1999 ein noch schwererer Meteoriteneinschlag bevor. Es sei Battras Aufgabe gewesen, den Meteoriten aufzuhalten. Nun werde Mothra die Aufgabe ihrer Schwester übernehmen. Mit Mothra brechen die Cosmos in den Weltraum auf, um dem Meteoriten entgegen zu eilen.

Samstag, 8. Juni 2019

Godzilla gegen MechaGodzilla II (1993)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho Pictures
Ära: Heisei
Regie: Takao Okawara
Drehbuch: Wataru Mimura
Musik: Akira Ifukube

Seinem Titel zum Trotz schließt dieser Film nicht an King Kong gegen Godzilla bzw., wie der Alternativtitel lautet, Godzilla gegen MechaGodzilla aus dem Jahr 1974 an. Wir haben es diesmal nämlich mit einem anderen MechaGodzilla zu tun. Aber besser ist es, von vorne anzufangen.

Wir erinnern uns: Im Vorvorgängerfilm Godzilla – Duell der Megasaurier erleichtert Godzilla seine alte Nemesis, King Ghidorah, um ihren mittleren Kopf. Aber Zeitreisende aus der Zukunft versehen Ghidorah mit einem mechanischen Kopf, und Mecha King Ghidorah geht prompt wieder auf Godzilla los, nur um erneut besiegt zu werden. Mecha King Ghidorahs Überreste landen im Meer.

Hier setzt unser Film ein, der im Jahr 1992 spielt. Die Vereinten Nationen haben eine Anti-Godzilla-Behörde eingerichtet, das United Nations Godzilla Countermeasures Centre. Das UNGCC baut eine militärische Abteilung auf, die G-Force, um Godzilla bei seinem nächsten Angriff Paroli bieten zu können. Mecha King Ghidorahs mechanischer Kopf wird aus dem Meer geborgen und seine Technik zur Konstruktion von Superwaffen verwendet.

Das UNGCC bastelt zunächst ein Fluggerät, das gegen Godzilla zum Einsatz kommen soll, den Garuda. Bald darauf hat man aber eine bessere Idee und baut MechaGodzilla, ein Roboter-Double Godzillas in Lebensgröße. Garuda wird deshalb vom UNGCC für obsolet gehalten. Sehr zum Kummer des G-Force-Offiziers Kazuma, der als Pilot für Garuda vorgesehen war. Kazuma (so wird ganz ernsthaft erklärt) ist ein großer Fan von Flugsauriern und entsprechend enttäuscht, dass seine fliegende Kampfmaschine nicht mehr zum Einsatz kommen soll.

Unterdessen finden Professor Omai und seine Assistentin Azusa auf einer Insel im Beringmeer ein riesenhaftes Ei. Als sie ihren Fund abtransportieren wollen, werden sie von Rodan attackiert, der das Ei bebrütet hat. Nahezu zeitgleich taucht Godzilla auf, der sich Rodan in den Weg stellt. Während des Kampfes verschwinden Omai und Azusa mit dem Ei (das natürlich ein Godzilla-Ei ist) und bringen es nach Kyoto. Dank dieser Episode wissen wir, dass Godzilla wie ein gigantischer Kuckuck sein Ei in Rodans Nest gelegt hat, damit dieser es für ihn ausbrütet. Der leicht verwirrte Rodan hält das Ei offenbar für sein eigenes und ist entsprechend sauer, dass es weg ist.

Nach der Konfrontation mit Godzilla ist Rodan reichlich lädiert. Aber da die UdSSR die Insel als Endlager für Atommüll benutzt, wird Rodan durch die nukleare Verseuchung in Fire Rodan verwandelt, der wie Godzilla über einen Hitzestrahl verfügt.

Das Ei befindet sich nun also in Kyoto. Noch wird es für Rodans Ei gehalten, weshalb der Flugsaurierfan Kazuma sofort in Professor Omais Labor eilt. Dort bewundert er nicht nur das Ei, sondern verguckt sich auch in Azusa. Zur Überraschung aller schlüpft ein Godzilla-Baby aus dem Ei, das sich auf Azusa prägt, diese also für seine Mutter hält.

Dumm nur, dass Godzilla seinen Sprössling auf telepathischem Weg orten kann und unverzüglich in Kyoto auftaucht. Die G-Force stellt sich ihm mit MechaGodzilla in den Weg, kann ihn jedoch nicht aufhalten. Baby wird in einen Bunker gebracht, um ihn von Godzilla abzuschirmen. Anscheinend verfügt man in Kyoto über telepathiegeschützte Bunker. Als Godzilla seinen Nachwuchs nicht findet, zieht er frustriert ab (natürlich nicht, ohne vorher ein paar Wolkenkratzer zerlegt zu haben). Für Kazuma hat die Episode unangenehme Konsequenzen. Vor lauter Verliebtheit war er nicht zur Stelle, als die G-Force alarmiert wurde. Er wird zum Parkplatzwächter degradiert. Was auch sonst?

Baby wird nun von allen Seiten geröntgt und geschallt, um dem UNGCC Hinweise zur Godzilla-Physiologie zu geben. Dabei stellt sich heraus, dass Godzillas in der Hüftgegend über ein zweites Gehirn verfügen, das ihren Bewegungsapparat koordiniert. MechaGodzilla wird mit einer neuen Waffe ausgestattet, dem G-Crusher, der Godzillas zweites Hirn lähmen soll. Nun soll Baby als Köder verwendet werden, um Godzilla erneut anzulocken.

Die G-Force zwangsrekrutiert Miki Saegusa, die Telepathin, die mit Godzilla kommunizieren kann. Miki soll der Besatzung MechaGodzillas helfen, Godzillas zweites Hirn präzise zu lokalisieren, um den G-Crusher zielsicher einsetzen zu können. Sie ist entsetzt über den hinterhältigen Plan, erklärt sich aber notgedrungen zur Mitarbeit bereit. Schließlich gilt es zu verhindern, dass Godzilla weitere Großstädte in den Boden stampft.

Unabsichtlich sorgt Miki jedoch für das Misslingen des Plans. Sie betreut nämlich eine Gruppe telepathisch begabter Kinder. Als sie die Kinder ein Lied für Baby anstimmen lässt, wird Rodan von dem telepathischen Gesang ebenfalls nach Kyoto gelockt. Die G-Force ist gezwungen, sich zunächst des Riesenflattermanns zu erwehren. Kazuma lässt seinen Parkplatz im Stich, eilt zu seinen früheren Vorgesetzten und unterbreitet ihnen eine geniale Idee (auf die vorher natürlich niemand gekommen ist): MechaGodzilla und Garuda kombiniert dürften in der Lage sein, Rodan zu besiegen. Damit hat Kazuma seine alte Position als Garuda-Pilot wieder.

MechaGodzilla nimmt Garuda huckepack, und mit vereinter Feuerkraft wird Rodan vom Himmel geschossen. Anschließend schaltet MechaGodzilla mit Hilfe des G-Crushers Godzilla aus. Da geschieht das unerwartete: Der tödlich verletzte Rodan wirft sich auf Godzilla, überträgt ihm den Rest seiner Lebensenergie und haucht seine Seele aus. Alles für Baby! Godzillas zweites Hirn regeneriert sich durch Rodans aufopferungsvolle Tat. Mit seinem atomaren Hitzestrahl verwandelt er MechaGodzilla in Schlacke.

Miki ist froh, dass Familie Godzilla nichts passiert ist. Telepathisch überzeugt sie Baby, Godzilla als seine Mutter zu akzeptieren. Azusa verabschiedet sich unter Tränen von Baby. Die beiden Monster verschwinden friedlich im Meer.

Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.