Deutscher Titel: Die fliegende Guillotine · Regie: Ho Meng-hua · Drehbuch: I Kuang · Musik: Wang Fu-ling · Kamera: Tsao Hui-chi · Schnitt: Chiang Hsing-lung.
Die Qing-Dynastie konsolidiert ihre Macht über China. Der Yongzheng-Kaiser (Chiang Yang) herrscht mit eiserner Faust. Beamte und Gelehrte, die es wagen, dem Kaiser zu widersprechen, werden ausnahmslos hingerichtet. Aber die öffentlichen Hinrichtungen stacheln die Wut auf das Regime immer weiter an. Der Kaiser beauftragt deshalb Xin Kang (Ku Feng), eine Waffe zu erfinden, mit der sich unbequeme Würdenträger unauffällig beseitigen lassen.
In den Straßen der Hauptstadt beobachtet Xin Kang Akrobat:innen, die Teller auf Stäben kreisen lassen und Tricks mit dem Diabolo vorführen. Das bringt ihn auf die Idee der fliegenden Guillotine, mit der man einen Menschen aus 30 Meter Entfernung köpfen kann. Dem Kaiser gefällt die Idee. Er befiehlt die Aufstellung einer Elitetruppe von zwölf Attentätern, die an der fliegenden Guillotine ausgebildet werden.
Die zwölf Rekruten werden im Palast untergebracht, wo sie allen Komfort genießen. Sie ahnen nicht, dass einer der ihren, der linientreue Ah Kun (Frankie Wei), sie im Auftrag des Kaisers bespitzelt. Kaum ist das Training abgeschlossen, beginnen die heimlichen Anschläge.
Den Attentätern entgeht nicht, dass die meisten ihrer Opfer integre Persönlichkeiten sind. Bei einigen von ihnen regt sich das Gewissen. Als Luo Peng (Lin Wei-tu) bei der Ausführung eines Attentats Skrupel zeigt, ergeht der Befehl an die anderen, ihn zu töten.
Ma Teng (Chen Kuan-tai) hat genug von dem blutigen Handwerk und flieht mit Hilfe der Straßenmusikerin Yu Ping (Liu Wu-chi) aus der Hauptstadt. Der Kaiser setzt Ah Kun auf ihn an, und eine gnadenlose Verfolgungsjagd beginnt.
Bedenkt man, wie campy die Idee ist, die diesem Film unterliegt, handelt es sich um ein erstaunlich ernsthaftes Werk. Schließlich geht es darum, wie Menschen in ein despotisches Herrschaftssystem kooptiert werden und dagegen aufbegehren. Die Welle von Fortsetzungen, die The Flying Guillotine auslöste, spielt dann natürlich voll und ganz den Aspekt der Campiness aus, aber dieser erste Teil gibt sich noch als hohe Tragödie. Das macht ihn auf eine ganz andere Weise interessant.
Ho Meng-hua, einer der fleißigsten Regisseure der Shaw Brothers, hat hier gute Arbeit geleistet. Chiang Yang überzeugt als fieser Kaiser, und Liu Wu-chi als Straßenmusikerin ist eine Augenweide.
Die sagenhafte Waffe soll es übrigens zur Zeit des Yongzheng-Kaisers wirklich gegeben haben. Allerdings weiß niemand, wie sie funktionierte – oder ob überhaupt.
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