Samstag, 6. Juli 2019

Godzilla vs. Megaguirus (2000)

[Godzilla: King of the Monsters habe einen dämlichen Plot, heißt es. Ja, was ist denn los mit der Jugend von heute? Dämliche Plots gehören zu Godzilla wie Käse auf die Pizza. Zu Dokumentationszwecken gebe ich nach und nach den Plot möglichst aller Godzilla-Filme wieder. Warum? Weil ich es kann. Und weil die Verästelungen der Godzilla-Saga einfach Spaß machen.]

Produktion: Toho  Pictures
Ära: Millennium
Regie: Masaaki Tezuka
Drehbuch: Hiroshi Kashiwabara, Wataru Mimura
Musik: Michiru Oshima

Der Film spielt in einem alternativen Zeitverlauf, in dem 1954 der Oxygen Destroyer nicht zum Einsatz kam. Der ursprüngliche Godzilla konnte sich deshalb lebend ins Meer zurückziehen, nachdem er Tokio zerstört hatte. Die japanische Regierung erklärt daraufhin Osaka zur neuen Hauptstadt. 1966 geht in Tokai der erste japanische Atomreaktor in Betrieb. Prompt taucht Godzilla wieder auf, zertrümmert den Reaktor und nährt sich von der austretenden Radioaktivität. Um Godzilla nicht mehr anzulocken, verbietet die Regierung die Nutzung von Nuklearenergie.

Der steigende Energieverbrauch setzt die Regierung jedoch unter Druck. In Osaka wird eine Forschungseinrichtung ins Leben gerufen, die eine saubere Energiequelle entwickeln soll, an der Godzilla kein Interesse hat. 1996 gelingt es, den ersten Plasmaenergiereaktor fertig zu stellen. Allein, Godzilla kümmern die feinen energiepolitischen Unterschiede nicht. Er zerlegt den Plasmareaktor in Osaka ebenso wie 40 Jahre zuvor das Atomkraftwerk.

Eine Einheit der Selbstverteidigungsstreitkräfte nimmt Godzilla mit Raketenwerfern unter Beschuss. Der Soldatin Kiriku Tsujimori gelingt es als einziger, einen sauberen Schuss auf den König der Monster abzugeben. Beim Rückzug wird die gesamte Einheit von herabstürzenden Gebäudetrümmern begraben. Tsujimori gehört zu den wenigen Überlebenden. Die Regierung untersagt nach dieser dritten Katastrophe die Nutzung der Plasmaenergie ebenso wie zuvor die der Nuklearenergie.

Fünf Jahre später hat Tsujimori eine Spezialeinheit aufgebaut, die G-Grasper, die sich der Erforschung und Bekämpfung Godzillas widmet. Die G-Grasper haben eine Waffe namens Dimension Tide entwickelt, die mittels Plasmaenergie ein Schwarzes Loch herstellt. Nun rekrutieren die G-Grasper den Mikroelektroniker Hajime Kudo, der helfen soll, die Waffe so zu verfeinern, dass der Durchmesser des Schwarzen Lochs zwei Meter nicht übersteigt. Kudo hat sich bisher damit befasst, winzige Roboter zu konstruieren, die für ihn Reis mit Currysauce in der Mikrowelle zubereiten. Für die Mitarbeit an einer Superwaffe gegen Godzilla ist er also bestens qualifiziert.

Die G-Grasper testen Dimension Tide an einem Gebäude, das wunschgemäß von dem Schwarzen Loch verschlungen wird. Allerdings hat das Schwarze Loch eine interdimensionelle Verzerrung hinterlassen, durch die eine Meganula in unsere Dimension eindringt. Die Riesenlibelle hinterlässt ein Ei, bevor sie wieder durch den Riss zwischen den Welten verschwindet.

Der Grundschüler Jun wohnt in der Nähe des Testgeländes und hat den Test heimlich beobachtet. Als er erwischt wird, verspricht er Tsujimori, sich von dem Gelände fernzuhalten. (Auf die Frage des kleinen Mistbocks, warum sie als Frau denn Godzilla bekämpfe, reagiert sie erstaunlich gelassen.) Natürlich hält Jun sich nicht an sein Versprechen, stöbert weiter herum und findet das Ei. Als begeisterter Insektensammler ist er entzückt und nimmt das Ei mit nach Tokio, wohin Juns Familie kurz darauf umzieht.

In Tokio stellt Jun fest, dass das Ei große Mengen Flüssigkeit absondert. Erschrocken wirft er es in einen Abwasserkanal. Dort schlüpfen zahlreiche Meganulons (die Larvenform der Meganula) aus dem Ei, kriechen aus der Kanalisation und beginnen, sich von der Bevölkerung Tokios zu ernähren. Sobald sie genug Nährstoffe aufgenommen haben, entpuppen sie sich zu Meganulas. Die Riesenlibellen überschwemmen die Kanalisation und legen haufenweise weitere Eier in ihr ab.

Der Gryphon, das mit allerlei Gadgets ausgestattete Flugzeug der G-Grasper, entdeckt den im Meer treibenden Kadaver einer Meganula. Tsujimori sieht sich das tote Rieseninsekt von einem Schlauchboot aus näher an und wird von Godzilla überrascht. Wer außer dem König der Monster sollte der Meganula auch den Garaus gemacht haben? Tsujimori übersteht die Begegnung und schafft es sogar, Godzilla einen Peilsender in den Schuppenpanzer zu feuern. Sie ist nun entschlossener denn je, Godzilla ein für alle Mal ein Ende zu bereiten.

Dimension Tide wird in die Erdumlaufbahn befördert. Kudos Warnung, die Waffe sei noch immer nicht ganz ausgereift, schlägt Tsujimori in den Wind. Godzilla soll durch gezielte Angriffe auf eine kleine Insel vor der Küste zugetrieben werden, wo Dimension Tide dann ein Schwarzes Loch auf den Giganten abfeuern wird.

Zunächst scheint der Plan zu gelingen. Doch als Godzilla die Insel betritt, fällt der gesamte Meganula-Schwarm über ihn her und saugt ihm Energie ab. Das Geschwirre der Libellenflügel stört die Zielvorrichtung von Dimension Tide. So plötzlich, wie sie gekommen sind, verschwinden die Meganulas wieder Richtung Tokio. Dimension Tide kann nun zielen und feuert ein Schwarzes Loch ab, doch vergebens. Als sich der Staub legt, ist Godzilla immer noch da.

Wieder in der überschwemmten Stadt, suchen die Meganulas den Kokon ihrer gigantischen Schwarmkönigin Megaguirus auf. Sie nähren den Kokon mit der Godzilla abgesaugten Energie und sterben. Megaguirus entpuppt  sich und richtet in Tokio gewaltige Verwüstungen an. Offenbar will sie Godzilla das Jagdrevier streitig machen.

Dank des Peilsenders wissen die G-Grasper, dass Godzilla ebenfalls auf dem Weg nach Tokio ist. Im Hafen kommt es zum Duell zwischen den beiden Monstern. Megaguirus setzt Godzilla mit ihrem Stachel zu und speit einen Feuerball, der den König der Monster von den Füßen fegt. Erst als er Megaguirus in einem geschickten Move den Stachel abbeißt, gewinnt er die Oberhand und kann die ungeheure Libelle per Hitzestrahl erledigen.

Nach seinem Sieg begibt sich Godzilla zu dem Forschungsinstitut, an dem einst das Plasmaenergieprogramm seinen Sitz hatte. Tsujimori erfährt, dass das Programm 1996 keineswegs eingestellt, sondern aus Profitgier heimlich weitergeführt wurde. Godzilla kann also weiterhin nahrhafte Energie in Tokio finden.

Der Satellit mit Dimension Tide an Bord droht, in der Erdatmosphäre zu verglühen. Kudo gelingt es, die Superwaffe ein letztes Mal schussbereit zu machen. Wieder wird ein Schwarzes Loch auf Godzilla abgefeuert. Und es scheint zu klappen: Der Gigant ist wie vom Erdboden verschwunden.

Nur Tsujimori bleibt misstrauisch. Als sie von auffälligen Erdbewegungen unter Tokio erfährt, rekrutiert sie Kudo erneut. Jun ist in der Schule, als es zu einem Erdbeben kommt und ein donnerndes »SkreeONK!« ertönt.

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Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.