Mittwoch, 1. September 2010

JRRT über Blok

Cor Bloks Illustrationen zum Lord of the Rings werden von Tolkien-Fans regelmäßíg verspottet. Kann ich verstehen, weil ich sie auch eher skurril als passend finde. John D. Rateliff hat nun auf seinem Blog einen Eintrag veröffentlicht, der auf Bloks Motivation und Tolkiens Meinung zu dessen Bildern eingeht, und sich außerdem an einer fantasykunstgeschichtlichen Einordnung des niederländischen Illustrators versucht.

Bloks Bilder finde ich deshalb nicht schöner, aber Rateliff erhellt Hintergründe und erleichert das Verständnis, so dass ich die Illustrationen in Zukunft vielleicht mit anderen Augen betrachten kann.

3 Kommentare:

Eosphoros hat gesagt…

Och, Riddles in the Dark finde ich sogar ganz nett – die Mimik und Körperhaltung von ›Gollum‹ ist sehr expressiv (und Burnsig ;-)) … trotzdem seltsam.

molosovsky hat gesagt…

Also Blok finde ich bei weitem nicht so schlimm wie die die Glanzzeit der Hildebrandts.

Rodolfo Mangosta Peferbaum hat gesagt…

Hm, ich sehe es ungefähr so: Die Bilder der Gebrüder Hildebrandt versagen auf der ganzen Linie — sowohl als Illustrationen Tolkiens wie auch allgemein als Kunst, mit ihren schaufelförmigen Händen und den Körperhaltungen, die stets wie in Gips gegossen aussehen. Und ich frage mich, wie Ami-Hasser Tolkien mit der Tatsache umgegangen wäre, dass die Hildebrandts in Interviews treudoof verkündeten, ihre Hauptinspirationen seien Disney... und eben Tolkien.

Blok dagegen trifft zwar nicht meinen Geschmack, aber ich kann mit seinen Bildern als von Tolkien inspirierter Kunst gut leben, finde sie als solche sogar interessant. Ich glaube, dass Tolkien selbst gegenüber Kunstwerken, die sich von seinem Werk inspirieren ließen (statt es zu imitieren oder zu ›illustrieren‹), recht aufgeschlossen war. Eine Haltung, die mir in heutigen — von Geniekult und intellectual ownership einerseits, Plagiaten und Vermarktungsmaschinerie andererseits geprägten — Zeiten bemerkenswert erscheint.

Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.