Deutscher Titel: Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen · Regie: Amando de Ossorio · Drehbuch: Amando de Ossorio · Musik: Antón García Abril · Kamera: Raúl Artigot · Schnitt: Petra de Nieva · Produktion: Belén Films.
CN: Vergewaltigung.
Model-Agentin Lillian (Maria Perschy) leiht zwei ihrer Modelle an den Werbefuzzi Howard Tucker (Jack Taylor) aus. Der hat sich eine gewagte Aktion ausgedacht, die als Werbung für ein neues Motorboot dienen soll: Die beiden Models Katja (Blanca Estrada) und Lorena (Margarita Merino) werden in dem Boot auf hoher See ausgesetzt, sollen einen Schiffbruch simulieren und sich medienwirksam ›retten‹ lassen. (Warum ausgerechnet ein Schiffbruch Werbung für das betroffene Boot sein soll, bleibt Tuckers Geheimnis.) Katjas Mitbewohnerin Noemi (Bárbara Rey) hält die Aktion für gefährlich und droht, sich an die Öffentlichkeit zu wenden. Tucker lässt sie deshalb von Sergio (Manuel de Blas), seinem Mann fürs Grobe, kurzerhand entführen. Noemi wird von Sergio vergewaltigt.
Draußen auf dem Meer geraten Katja und Lorena in einen dichten Nebel. Ihr Boot kollidiert mit einem jahrhundertealten Segelschiff, das scheinbar verlassen dahintreibt. Der Funkkontakt zum Festland bricht ab. Lillian und Tucker fragen Professor Gruber (Carlos Lemos) um Rat, der ihnen von früheren Sichtungen des mysteriösen Schiffs im Nebel erzählt.
Katja und Lorena stoßen indessen tief im Innern des Schiffs auf Särge, denen untote Templer entsteigen. Die dürstet es natürlich nach Blut ...
Lillian, Tucker, Sergio, Noemi und Gruber brechen mit einer Jacht auf, um die beiden Schiffbrüchigen zu suchen. Unterwegs überlegen Lillian und Tucker bereits, wie sie die Angelegenheit vertuschen können, falls Katja und Lorena nicht überlebt haben sollten. Sergio wiederum ist begierig darauf, an Bord des alten Schiffs Schätze zu finden.
Der dritte Teil der Filmreihe um die untoten, geblendeten Tempelritter geht leider die morbide Faszination, die die ersten beiden Filme ausstrahlen, völlig ab. Die Enttäuschung fängt mit der hirnrissigen handlungsauslösenden Idee der fingierten Seenot an. Sie gipfelt darin, dass gleich drei der Figuren (Lillian, Tucker und Sergio) ausgemachte Arschlöcher sind. Warum sollte man mit solchen mitfiebern, während sie den bluttrinkenden Rittern zu entkommen versuchen?
Hinzu kommt, dass Regisseur de Ossorios Dauerproblem, die Unterfinanzierung seiner Filme, in El buque maldito besonders zu Buche schlägt. In einer klimaktischen Szene versinkt das Spukschiff brennend im Meer. Aber zur Umsetzung dieser Szene gönnte das Studio dem Regisseur nur ein winziges Modellschiffchen, das in einem Wassertank vor sich hin kokelt.
Auch für historische Flashbacks, wie sie in den ersten beiden Filmen zu sehen sind, hat es offenbar nicht gereicht. Das Schiff wird ausdrücklich mit dem Fliegenden Holländer identifiziert. Da wäre es ja durchaus interessant gewesen, zu erfahren, wie die Tempelritter an den Holländer kamen. Leider Fehlanzeige.
Auch nicht schön: Die wackelige Kameraarbeit. Amando de Ossorio hätte seine blinden Untoten nach La noche del terror ciego und El ataque de los muertos sin ojos besser mal in ihren Gräbern ruhen lassen sollen.
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