Freitag, 3. Februar 2012

Trolle

Gestern in der Frankfurter Rundschau:
Das Trollen scheint bei den Konservativen (siehe Ansgar Heveling)  zur liebsten Freizeitbeschäftigung zu werden. Warum auch nicht? Wer Unsinn verbreitet hat, tut gut daran im Nachhinein zu behaupten, er oder sie habe provozieren wollen.
Hier der Link zum Artikel über Erika Steinbach. Die Ereignisse der letzten Wochen sprechen in der Tat dafür, dass Trolling nicht länger nur ein in Diskussionsforen gepflegtes Hobby ist, sondern als Kommunikationsform in viel weiteren Kreisen genutzt wird. Trolling ist aber weiterhin davon gekennzeichnet, dass ausschließlich Bullshit verbreitet wird. Es zeichnet sich nicht ab, dass Trolling je zu einer Kommunikationsform werden könnte, die in der Lage ist, auch maßgebliche Inhalte zu transportieren. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn wer etwas zu sagen hat, aber aus verschiedenen Gründen kein Gehör findet, kann schließlich immer noch gezieltes Flaming betreiben, das zwar polemisch ist, jedoch auch einen Sachbezug aufweisen kann. Um intelligent zu provozieren, ist Flaming also nach wie vor das Mittel der Wahl. Zum Troll wird dagegen notgedrungen, wer etwas zu sagen haben will, ohne zu wissen, was es denn überhaupt zu sagen gäbe. Das ist nicht unbedingt nur eine negative Entwicklung: Je mehr das Trolling sich verbreitet, desto wahrscheinlicher wird es, dass Leute einfach gleich die Entscheidung treffen, zum Troll werden, statt wie bisher den Umweg über Politik und Publizistik zu nehmen.

 Quelle: Wikipedia

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Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.