Freitag, 20. März 2015

Vielleicht doch ein Märchen

Leonie Swanns Dunkelsprung. Vielleicht kein Märchen liest sich prächtig. Urban Fantasy, die alle begeistern dürfte, die Jo Waltons Among Others mochten, und einlöst, was Stefan Bachmanns Die Seltsamen nur verspricht. Ein wenig habe ich mich sogar an John Crowley erinnert gefühlt. Anstelle von Schafen spielen diesmal übrigens Flöhe eine tragende Rolle.

Samstag, 14. März 2015

Troglodytin

Von denen Vampiren lautet der Titel einer meiner Lieblingsanthologien, die den einzigen Fehler hat, dass nur zwei Autorinnen in sie aufgenommen wurden. Eine davon ist Gertrud Kolmar, die Dichterin »mit diesen Augen, deren jedes finster und ein Stern ist«. Get ready for some darkness:


Troglodytin

Und ich muß durch Dunkelheiten
Wie durch große Wälder spähn,
Selbst die Schrecken mir bereiten,
Die sich meinen Stapfen blähn,
Brandgestruppte Elche, Bachen,
Grunzend um das Ferkelblut,
Wölfe, hungergrau, und Drachen
Mit den Waben gelber Glut.

Nackt, auf scharf bekrallten Zehen,
Rot von Schauern ausgewetzt,
Im Geröhr an Sumpf und Seen
Duck ich brünstig und gehetzt;
Natter schlüpft durch meine Hände,
Schnecke näßt mein Haar mit Schleim,
Meine buntgefärbte Lende
Wird der Kröte liebes Heim.

Meine Zähne reißen Beulen
Von verkrustet hartem Stamm;
Ein beglücktes, leises Heulen,
Brech ich hoch aus Ried und Schlamm,
Eh der Leib mit Bärenpranken
Um den irren Wandrer ringt,
Ihn, erglüht, an Brust und Flanken
Keuchend sich zu Willen zwingt.

Auf verdorrten schwarzen Kräutern
Lieg ich stumm im Höhlenhaus;
Schwer an trankgeschwellten Eutern
Hängen Kind und Fledermaus,
Da im Mondforst Auerhähne
Eine Hexe bellend neckt,
Die mit fahler Widdermähne
Goldne Kringelhörner deckt.


Donnerstag, 12. März 2015

Terry Pratchett (1948–2015)

“I meant,” said Ipslore bitterly, “what is there in this world that makes living worthwhile?”
Death thought about it.
CATS, he said finally. CATS ARE NICE.

Mittwoch, 11. März 2015

Fantasy für ekstatische Rechtschreibfanatiker_innen

Rachel Hartman empfiehlt auf tor.com »Five Theological Fantasies for Ecstatic Atheists«. Abgesehen davon, dass es sich um sehr interessante Buchtipps handelt, fällt mir an dieser Liste wieder mal eins auf: Warum sind es eigentlich exakt drei Fantasy-Autor_innen, deren Namen im englischen Sprachraum andauernd und immer wieder falsch geschrieben werden?
  • Samuel R. Delany → Delaney
  • N.K. Jemisin → Jemison
  • J.R.R. Tolkien → Tolkein
Gibt es irgendwelche linguistischen Erkenntnisse, die darauf Licht werfen könnten? Bei Jemisin könnte ich mir denken, dass es schlicht an der Häufigkeit von Namen liegt, die auf -son enden, aber sonst?

Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.