Dienstag, 25. September 2012

Neuzugänge

  • John Barth, Der Tabakhändler
  • Josef Billen/Helmut H. Koch (Hgg.), Was will Literatur? Aufsätze, Manifeste und Stellungnahmen deutschsprachiger Schriftsteller zu Wirkungsabsichten und Wirkungsmöglichkeiten der Literatur
    Leider nur der erste von zwei Bänden.
  • Angela Carter, In der Hitze der Stadt
    Was für ein doofer Titel – es handelt sich um die deutsche Ausgabe von The Passion of New Eve.
  • Suzanne Collins, The Hunger Games
  • Dies., Catching Fire
  • Dies., Mockingjay
  • Junot Díaz, The Brief Wondrous Life of Oscar Wao
    Musste ich unbedingt auch im Original haben, nachdem mir im Sommer die deutsche Übersetzung in die Hände gefallen ist.
  • Ruth Diaz, The Superheroes Union: Dynama
  • Sascha Mamczak u.a. (Hgg.), Das Science-Fiction-Jahr 2012
    Bei einer Verlosung des SF-Fan-Portals gewonnen.
  • Leo Perutz, Mainacht in Wien. Romanfragmente – kleine Erzählprosa – Feuilletons

Sonntag, 23. September 2012

The Fall of Arthur

Im Sommer geisterte in den einschlägigen Foren und Blogs das Gerücht herum, bereits im nächsten Jahr könne Tolkiens Beitrag zur Artusepik, das Langgedicht »The Fall of Arthur«, bei HarperCollins erscheinen. Die Veröffentlichung wurde zunächst auf der französischen Amazon-Seite angekündigt (und ist mittlerweile auch auf den deutschen und englischen Seiten des Buchhandelplatzhirsches zu finden). Die Nachricht verbreitete sich dann wie ein Lauffeuer über die Mailingliste der Mythopoeic Society und diverse Foren. Während Amazon als Herausgeber Christopher Tolkien angibt, vermuteten andere eine Editionsarbeit von Carl F. Hostetter hinter der Ankündigung. Letzteres scheint mir eher Spekulation zu sein und geht wahrscheinlich auf einen älteren Foreneintrag zurück, in dem Hostetter überlegte, ob ein ihm vorliegender Manuskript-Scan von Tolkien möglicherweise ein Fragment von  »The Fall of Arthur« sei.

John Rateliff konnte berichten, dass Rayner Unwin (der erste Verleger des Lord of the Rings) ihm bereits 1985 mitgeteilt habe, eine Veröffentlichung von »The Fall of Arthur« sei in Arbeit, aber erst für die Zeit nach dem Abschluss der History of Middle-earth eingeplant. Die HoMe ist nun schon seit 15 Jahren vollständig erschienen, ein Indexband folgte vor zehn Jahren. Schwer zu sagen also, ob die Amazon-Ankündigung Folge eines langjährigen Editionsprojektes ist, ein neues, etwa von der Veröffentlichung von The Legend of Sigurd and Gudrún inspiriertes Vorhaben oder auch nur ein haltloses Gerücht. Der Verlag hüllt sich jedenfalls in Schweigen und eine unabhängige Bestätigung, dass Christopher Tolkien sich mit der Herausgabe des Gedichts befasst, gibt es ebensowenig.

Während Rateliff in dem relativ präzisen Veröffentlichungsdatum von Amazon noch Anlass zur Hoffnung sah, ist es nun seit einigen Monaten still geworden um eine mögliche Ausgabe von »The Fall of Arthur« – obwohl Amazon mittlerweile ein Erscheinen des Gedichts bereits für Oktober 2012 verheißt. Das bestätigt allerdings nur ein weiteres Mal (sorry, Mr. Rateliff), dass auf Veröffentlichungsdaten von Amazon schlichtweg kein Verlass ist. Anna Smol hat unterdessen auf ihrem Blog alles zusammengetragen, was bislang über »The Fall of Arthur« bekannt ist. Ob denn tatsächlich mit einer baldigen Veröffentlichung von Tolkiens Artusversen zu rechnen ist, wird sich dagegen wohl erst dann mit Sicherheit sagen lassen, wenn es Informationen aus berufenem Munde (vom Verlag, vom mutmaßlichen Herausgeber) gibt.

Donnerstag, 20. September 2012

Herbert Rosendorfer (1934–2012)

Soeben lese ich vom Tod des Südtiroler Autors Herbert Rosendorfer. Was für eine traurige Nachricht. Rosendorfer war ein großartiger Satiriker. Während die meisten Menschen den Zeitreiseroman Briefe in die chinesische Vergangenheit mit seinem Namen verbinden dürften (der im Übrigen auch mein erster Zugang zu Rosendorfers Werk war), ist es vor allem seine Deutsche Suite, über deren Seiten ich oft Tränen gelacht habe. Der 1972 erschienene Roman ist eine Alternativweltgeschichte, in der das bayrische Königshaus sich durch das Revolutionsjahr 1918 rettet, ein Gorilla zum Oberbürgermeister von München wird und Adenauer mit dem Gedanken spielt, das Heilige Römische Reich wiederzubegründen (mit sich selbst als Kaiser Konrad, versteht sich). Doch bietet der Roman nicht nur absurde Komik, sondern an vielen Stellen treffenden politischen Kommentar – indem er etwa früh und hellsichtig bemerkt, dass es Antisemitismus und Volkstümelei auch in der Linken gibt.

Rosendorfer hat mir Leseerlebnisse beschert, die ich nie vergessen werde. Sympathisch war er mir auch deshalb, weil er die Ironie und das Groteske viel zu sehr liebte, um im deutschen Literaturkanon je etwas anderes als eine Randexistenz führen zu dürfen. Herbert Rosendorfer ist im Alter von 78 Jahren im Krankenhaus in Bozen gestorben.

Freitag, 14. September 2012

Neuzugänge

  • Richard Adams, Die Hunde des schwarzen Todes 
  • J.G. Ballard, Karneval der Alligatoren
  • Ders., Traum GmbH
  • Johanna und Günter Braun, Das Kugeltranszendentale Vorhaben
  • Jonathan Carroll, Die Stimme unseres Schattens
  • Angela Carter, Das Haus des Puppenmachers
  • Michael Crichton, Congo/Sphere/Eaters of the Dead (Omnibus-Ausgabe)
  • Stefan Grabiński, Das Abstellgleis und andere Erzählungen
  • Marcus Hammerschmitt, Der Glasmensch
  • Stanisław Lem, Die Astronauten
  • Ders., Die Jagd. Neue Geschichten des Piloten Pirx
  • Ders., Der Mensch vom Mars
  • Ders., Transfer
  • Josef Nesvadba, Die absolute Maschine und andere Science-fiction-Erzählungen
  • Maurice Renard, Die blaue Gefahr
  • Peter Schattschneider, Singularitäten. Ein Episodenroman im Umfeld schwarzer Löcher
  • Ders., Zeitstopp. Science-fiction-Geschichten
  • Karla Schmidt, Das Kind auf der Treppe

Foto-Disclaimer

Das Foto im Blog-Header wurde freundlicherweise von Sandra Rugina zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Bâlea-See in den rumänischen Karpaten. Alle Rechte liegen bei der Autorin.